Mercedes Pagode 230 SL – W113 – Restaurierung zum Verkauf

Nachfolgend ein Video von unserer Pagode nach Fertigstellung der Restaurierung. 700 km quer durch Oberfranken sind wir gefahren, um dieses Fahrzeug auf Herz und Nieren zu testen und die Kleinigkeiten abzustellen, die sich nach einer Komplettrestaurierung nicht zu 100% haben vermeiden lassen.

Ein Trip rund um Coburg mit der Pagode!

Werte erkennen und erhalten

Diese Pagode ist von uns gekauft worden, um sie hochwertig zu restaurieren und zu verkaufen. Wertig restaurieren, heißt aber, nicht alles zu erneuern, sondern auch das zu erhalten, was erhaltungswürdig ist. Die Fortschritte unserer Arbeiten können jederzeit in unserer Werkstatt besichtigt werden, auszugsweise auch hier im Internet  und die ein oder andere Impression auch auf unserm Facebook-Account.

Historie

Die ursprünglich deutsche Pagode, Baujahr 1964, Farbe grün, wurde etwas später in die USA verkauft. Dort wurde das Fahrzeug von einer bekannten Unternehmerfamilie in Goshen N.Y. (New York) gefahren. Danach wurde es von einem Österreicher gekauft – außen war die Pagode inzwischen silber. In Österreich wurde die Restaurierung von einem Privatier begonnen, welche aber frühzeitig abgebrochen worden ist. Danach haben wir die Pagode gekauft und die Restaurierung 2018 abgeschlossen.

Besonderes

Da diese Pagode, mit einer sehr frühen Fahrgestellnummer, noch über ein stehendes Reserverad verfügt, ist viel Platz im Kofferrraum für Gepäck.

Restaurierung

Wie soll diese Pagode restauriert werden?

  1. INSTANDGESETZTKarosserie – alle Schritte dokumentiert
    Abnahme der Karosseriearbeiten durch den Sachverständigen
  2. NEULack – Dunkelolive-grün / Dark Olive Green (291)
  3. ERSETZT UND INSTANDGESETZT Motor – wird auf einen originalen 230 SL Motor zurückgerüstet
  4. NEUInnenausstattung – Leder Champignon
  5. NEUTeppich – Haargarn B0uclé beige
  6. NEU – Verdeck – Dunkelbeige mit Fensterscheiben grün getönt, Verdeckgestänge überholt
  7. NEU – Kabelbaum
  8. INSTANDGESETZTTechnik/Instrumente (Tacho, Drehzahlmesser, Kombiinstrument, Uhr)
  9. NEUBremsanlage
  10. ÜBERHOLT – Achsen (ohne Differential)
  11. NEU/NEUVERCHROMT – Chrom

Was keiner besonderen Erwähnung bedarf, die Technik im Hintergrund ist selbstverständlich überholt worden – Heizung + Wärmetauscher, Kühler, Fahrgestell und selbstverständlich die Beleuchtung.

Was wir erreichen wollen: Zuverlässige Einsatzbereitschaft!

Mercedes – eine Marke, die immer schon für Zuverlässigkeit stand, kann auch heute noch zuverlässig auf der Straße bewegt werden. Unsere eigenen Fahrzeuge und die aus unserem Kundenkreis zeigen das seit Jahren. Auch diese Pagode soll fahren – dafür wurde ein Mercedes ursprünglich gebaut.

Unsere Restaurierungsarbeiten in allen Schritten:

Blecharbeiten

Die Karosseriearbeiten beginnen an der Front. Nicht mehr für alles sind Originalbleche von Mercedes zu bekommen. Aber auch die Originalbleche haben häufig keine bessere Passgenauigkeit als Nachfertigungen.

Der Plan: Wir beginnen vorne bei der Fahrerseite und arbeiten uns über die Frontseite nach hinten durch.

Die Realität: … sah teilweise anders aus.

Fahrerseite vorne:

Die Zeit hat an dieser Traverse offensichtlich “ganze Arbeit” verrichtet. Die Traverse wird mit Phosphorsäure stabilisiert und danach im Originalverfahren ersetzt.

Der Unterbau der Fahrerseite vorne wird mit dem neuen Kotflügel zum Haubenverlauf ausgerichtet. An diesem Punkt stellt sich heraus, auch die Haube muss leicht angepasst werden. Nach dem Ausrichten kann der Unterbau verschweißt werden. Nach Anpassung des Bleches wird der Hohlraum von innen geschützt. Danach erst wird das Deckblech verschweißt. Der Kotflügel wird grob ausgerichtet. Verschweißt wird er erst wenn Haube und Frontmaske angepasst sind.

Beifahrerseite vorne:

Eher selten zu sehen, zeigen wir Ihnen hier eine sehr unbekannte Perspektive – ein Blick in den Längsträger.

Die Wagenheberaufnahme – ein bekanntes Opfer der Rostorgien – sieht noch TOP aus.

Der Träger ist also bis auf “Kleinigkeiten” fast neuwertig. Natürlich ersetzen wir die “Kleinigkeiten”.

Das 2. Bild muss man optisch sicherlich erst einmal sortieren (mir ging es so). Man sieht kleinere Durchrostungen. Das Bild wurde von schräg vorne auf den Längsträger aufgenommen.

Im vorderen Fußraum wird das Innenblech ersetzt – der Zwischenraum an der Blechauflage wird mit Schweißprimer geschützt und die Bleche werden nach dem Einschweißen mit Rostschutzgrund versiegelt.

Die äußere Vorderwand wird angepasst und eingeschweißt.

Abschließend wird der untere Teil der Stirnwand eingesetzt, verschweißt und mit Nahtabdichtung verschlossen.

Abgeschlossene Baustellen werden mit Rostschutzgrund geschützt.

Innenraum:

Die Bodenbleche werden auf Fahrerseite und Beifahrerseite ersetzt.

Fahrerseite hinten:

Die Fahrerseite hinten zeigt die typischen Durchrostungen am Übergang zum Schweller und an der Endspitze.

Auch diese Punkte sind in der Vergangenheit schon einmal bearbeitet worden. Allerdings mit “zeitgerechten” Schweißungen und teilweise mit „Pflasterlösungen“, also gedoppelten Blechen. Diese Stellen werden jetzt ersetzt mit Verfahren, die aktuell bei Restaurierungen eingesetzt werden müssen. Also Stoß auf Stoß schweißen und sauber verschliffene Schweißnähte erbringen.

Nach Instandsetzen der inneren Durchrostungen im hinteren Bereich, wird die Seitenbeplankung ersetzt.

In diesem Zug wird an den Blechen, die jetzt erreichbar sind, Rostschutzgrund aufgetragen.

Die Seitenbeplankung wird geheftet.

Und die Gleichmäßigkeit des Überganges zwischen den Blechen wird kontrolliert.

Die Arbeiten an der Beifahrerseite sind analog durchgeführt worden.

Heckbereich:

Der Übergang zum Heckblech gestaltet sich etwas aufwändiger, da das Reparaturblech in diesem Bereich zu kurz war.

Der Spalt wird erst geheftet, dann vorsichtig zugeschweißt.

Das Heckabschlussblech wird ersetzt. Nach dem Heraustrennen des alten Bleches wird der Bereich darunter erst einmal mit Phosphorsäure neutralisiert.

Das fertiggestellte Heck wird mit Rostschutzgrund geschützt.

Fahrzeugfront:

Der Bugchrom, der später verbaut werden soll, ist da. Die Front kann also fertiggestellt werden.

Provisorisch werden Kotflügel, Haube, Frontmaske montiert, Spaltmaße eingestellt, dann ausgerichtet und verschweißt.

Scheinwerfertöpfe werden eingeschweißt und die Übergänge verzinnt.

Prüfen der Karosseriearbeiten:

Die Arbeiten an der Karosserie sind abgeschlossen.

Relevante Chromteile werden angebaut und zusammen mit der Karosserie noch einmal auf Passgenauigkeit geprüft.

Spaltmasse werden geprüft.

Die Lackvorbereitung kann beginnen.

Wie immer, stehen die eigenen Projekte zurück und Kundenprojekte haben Vorrang. Die Pagode ist also nicht eher als in den ersten Wochen 2017, nach Abschluss der Lackarbeiten, in die Endmontage kommen. Im Anschluss die ersten Bilder im Sonnenlicht. Das Dunkelolive-grün / Dark Olive Green (291) zeigt das erste Mal seine Wirkung im Sonnenlicht.

Elektrik und Heizung werden montiert.

Motor / Getriebe und die technischen Umfänge sind an der Reihe. Diese wurden schon länger für die Endmontage vorbereitet.

So, die Türen sind jetzt das nächste, das wir montieren werden …

Die Endmontage geht dem Ende zu. Es fehlen jetzt Chromteile, die noch beim Verchromer sind. Die Innenausstattung ist noch beim Sattler und natürlich die Kleinigkeiten, die immer erst am Ende auffallen.

Die Endmontage ist ziemlich abgeschlossen.

Details fehlen noch oder sind noch offen.

  • die kontaktlose Zündung fehlt noch
  • die Einspritzpumpe muss noch einmal getauscht werden, da trotz Überarbeitung die Funktion noch nicht gegeben ist
  • der richtige Fahrersitz wird erst nach den abgeschlossenen Probefahrten montiert, damit das Leder sauber bleibt.
  • das richtige Lenkrad wird auch erst nach den Probefahrten eingebaut
  • und viele Details werden noch optimiert

Die Farbkombination mit dem DB 291 „Dunkelolive-grün / Dark olive“ wirkt total stimmig mit dem Verdeck in Dunkelbeige und dem Innenraum in Champagner. Das Holz ist Nußbaum in Hochglanz und passt super zu dieser Kombination an Farben.

Bitte stören Sie sich nicht an einigen Details, die noch nicht fertig sind – wir sind erst kurz vor Abschluß der Montagearbeiten.

Der Motor wird in Betrieb genommen und danach erfolgen die typischen Einstellungen, wie Zündung einstellen und Ventile einstellen.

Im folgenden ein kurzes Video über das Einstellen der Ventile an einer Pagode – nicht an „dieser“ Pagode, aber der Ablauf ist gleich.

Die erste Probefahrt – ab jetzt wird das Fahrverhalten und der Motorlauf optimiert.

Sie sind interessiert diese Pagode zu kaufen? Melden Sie sich gerne über unser Kontaktformular bei mir persönlich. Ich reserviere Ihnen eine Probefahrt mit detaillierten Informationen über diese Pagode!

Das Projekt ist abgeschlossen:

Das Gutachten liegt vor. Wir sind ca. 500 km mit dem Fahrzeug gefahren und jetzt werden die letzten Feinheiten erledigt. Dieses Fahrzeug ist ab jetzt zu verkaufen!

Wir haben mit dem Pagodenclub „Nürnberg Würzburg“ eine Test- und Vergleichsfahrt (06.07.2018) durchgeführt.

Mehr Infos finden Sie hier:

Die Test- und Vergleichsfahrt – W113 und W108